Kein Text. Nur Buchstaben. Q w e r t z u i o p a s d f g h j k l y x c v b n m – Schliesslich habe ich ja nicht Schriftstelller gelernt sondern Schriftsetzer. Für alle, die nicht mehr wissen, was das ist: Du bekommst ein Manuskript in die Hand gedrückt das vielleicht mit der Schreibmaschine oder auch von Hand verfasst wurde. Darauf wurde gestrichen, überschrieben, getippext und auch sonst ist das alles noch nicht druckreif. Du ziehst den Setzkasten mit der angegebenen Schrift heraus und wuchtest ihn auf ein Pult. Dann nimmst du den Winkelhaken zur Hand, stellst ihn auf die geforderte Breite ein und greifst den ersten Buchstaben aus dem entsprechenden Fach. Dann füllst du Buchstabe für Buchstabe die erste Zeile und schliesst diese aus. Das heisst du veränderst die Wortabstände solange, bis die Zeile nicht mehr wackelt. Dann kommt die nächste Zeile dran und so weiter. Nach fünf bis sechs Zeilen hebst du das ganze aus dem „Löffel“ heraus und gibst den Block auf das Schiff, wo du schon Stege in der richtigen Breite vorbereitet hast. Ist der ganze Satz gesetzt, bindest du die Kolumnenschnur drum und bringst den Satz zur Abzugpresse, wo du einen Abzug machst. Dieser geht zum Korrektor, welcher in der ersten Zeile einen Fehler findet. Dann kannst du wieder von vorne beginnen. So war das damals.